irgendwann 2010
Ein wenig rostig und löcherig war sie dann schon, nach bestimmt 30 Jahren Einsatz im Dienste der gebogenen Planke.
Zudem hatte sie immer eine unerklärliche Anziehungskraft auf Brennholzstapel, als wollte sie sich dahinter verstecken.
Nach langen Diskussionen war der Beschluss gefallen: Eine neue Stümkiste soll gebaut werden und zwar aus Holz. Und schon lagen die Balken auf dem Hof herum und wollten zersägt werden.
Also, man kann Nut- und Federbretter kaufen, aber, wenn man gerne an der Säge arbeitet, kann man sie auch selber bauen.
und hobeln (ohne Bild) und fräsen.
Derweil wurde die alte Stümkiste fachgerecht entsorgt. Leider hat kein Fotograf zugesehen. Hier das Fundament für „Die Neue“.
Die Türe war aber noch zu retten.
Schon beim Sommerfest auf der Werft war die neue Stümkiste fertig. Es hat aber kaum jemand gemerkt, denn es war Sommer. Im Sommer fahren Schiffe auf dem Meer. Da werden die Löcher provisorisch geflickt, erst im Winter ist die richtige Zeit für neue Planken.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Zum Beispiel der Kutter Vorwärts. Der hat so große Löcher im Rumpf, dass er im Moment wohl nicht gut schwimmt. Daher hat Eigner René F. bereits im Oktober den Stümofen geschürt.
Wenn das Wasser im Kessel richtig schön kocht, kann man die Ventile öffnen und der heiße Dampf strömt in die Kiste. Da wird die dickste Eichenplanke weich.
Ganz dicht ist sie nicht, „die Neue“; sieht aber doch gut aus, ein wenig Wasserdampf, im Hintergrund das herbstliche Laubgestrüpp und lockend die Masten der Schiffe.
Die Planke scheint gar zu sein. Jetzt ist Geschwindigkeit gefragt.
Warm und weich muss die Planke sein, damit sie sich an die Rundungen des Schiffes anschmiegt.
Im Laufschritt wird das gute Stück über den Hof getragen …
… angepasst und gleich ordnungsgemäß festgeklopft.
Und gleich noch eine. Bis zum Stapellauf der restaurierten Vorwärts wird der Stümofen noch öfter beheizt werden.
Wer will, kann gerne zuschauen oder mit anfassen.
(Die Fotos hat Ruth gemacht.)